Zu einer Hochzeit gehören ja bekanntlich immer zwei. Zwei Menschen, zwei Versprechen, zwei Ringe, zwei schöne Dresses. Wirklich? Bei einem Paar hatte ich mal den Eindruck, dass die Braut irgendwie mehr wollte als ihr Freund. Wir hatten das Kennenlerngespräch via Zoom.
Als Erstes sah ich in das Gesicht einer jungen Frau. Sie lächelte leicht angespannt. Der Platz neben ihr am Tisch: leer.
„Dein Freund sucht gerade noch die Ringe aus?“, fragte ich scherzend.
Was sind die Aufgaben einer Trauzeugin? Unterschreiben, mit zum Friseur gehen, Rede halten und ein freundliches Gesicht machen.
Das dachte ich zumindest, als ich vor vielen Jahren bei der Hochzeit meiner Freundin im Münsterland dabei war.
Die Trauung fand in einem sehr hübschen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, einer Art Scheune, statt. Davor trat man direkt in die Fußgängerzone mit Kopfsteinpflaster, alles sehr pittoresk.
Zu der Zeit warf man noch Reis auf das glückliche Brautpaar.
Als freie Traurednerin war ich in Deutschland schon am Meer, im Wald oder auf einem ländlichen Hof. Wie aber wird eigentlich über die Grenzen hinaus "yes" gesagt? Vor vielen Jahren war ich mal in England zu einer Hochzeit eingeladen, über die wir bis heute als "DJ-Desaster"-Wedding lachen. Unter dem Motto: Wisst ihr noch, als sich der DJ weigerte, ABBA zu spielen und sich bekifft auf dem Klo einschloss!?